Normen für Berufsschuhe
Für Berufsschuhe gibt es drei unterschiedliche Normen: für Sicherheitsschuhe, Berufsschuhe und Schuhe für die Feuerwehr. Alle Schuhe werden in verschiedenen Kategorien unterteilt. Dabei werden zunächst die Grundanforderungen durch die Norm definiert und im Weiteren die Zusatzanforderungen. Feuerwehrschuhe werden nach speziellen Kategorien unterschieden.
Klassifizierung von Schuhen
Für alle Schuhe gilt die Klassifizierung in Code I und Code II.
Code I: Schuhe der Klasse Code I sind aus Leder oder anderen Materialien, mit Ausnahme von Vollgummi oder Gesamtpolymer
Code II: Schuhe dieser Klasse sind aus Vollgummi oder Gesamtpolymer
DIN EN ISO 20345 Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe
Diese Internationale Norm legt Grundanforderungen und (freiwillige) Zusatzanforderungen an Sicherheitsschuhe für allgemeine Zwecke fest, zum Beispiel durch die Behandlung mechanischer Risiken, der Rutschhemmung, thermischer Risiken und ergonomischer Merkmale. Besondere Risiken werden in ergänzenden, auf einzelne Tätigkeiten bezogenen Normen behandelt, zum Beispiel Schuhe für die Feuerwehr, elektrisch isolierende Schuhe, Schutzschuhe gegen Schnitte durch Kettensägen, Schuhe zum Schutz gegen Chemikalien, Schuhe zum Schutz gegen flüssige Metallspritzer, Schutzschuhe für Motorradfahrer.
Grundanforderungen Sicherheitsschuhe
Sicherheitsschuhe werden in vier unterschiedliche Kategorien eingestuft. Entsprechend sind sie gekennzeichnet in SB; S1, S2 und S3
SB: Der Schuh ist nach den Grundanforderungen laut Norm produziert, d. h. er hat z. B. Zehenschutzkappen.
S1: Neben den Anforderungen von SB bietet ein solch gekennzeichneter Schuh einen geschlossenen Fersenbereich, Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich und Kraftstoffbeständigkeit.
S2: Ein solcher Schuh erfüllt neben den Eigenschaften von S1 zusätzlich Anforderungen an Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
S3: Zu den Eigenschaften eines Schuhs der Kategorie S2 bietet dieser Schuh Durchtrittsicherheit und eine Profilsohle
DIN EN ISO 20347 Persönliche Schutzausrüstung - Berufsschuhe
Diese Internationale Norm legt Grundanforderungen und (freiwillige) Zusatzanforderungen an Berufsschuhe fest, für die keine mechanischen Risiken (durch Stoß- oder Druckeinwirkung) bestehen. Besondere Risiken werden in ergänzenden, auf einzelne Tätigkeiten bezogene Normen, behandelt.
Grundanforderungen Berufsschuhe
Berufsschuhe sind ebenfalls in verschiedene Kategorien unterteilt: OB, O2 und O3
OB: Ein Schuh dieser Kategorie erfüllt die Grundanforderungen der Norm 20347.
O2: Dieser Schuh bringt neben den Eigenschaften der Kategorie OB folgende weitere Eigenschaften mit: geschlossener Fersenbereich, Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich, Anforderungen an Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
O3: Dieser Berufsschuh bietet neben den Eigenschaften von O2 zusätzlich Durchtrittsicherheit und einer Profilsohle.
Zusatzanforderungen für Sicherheits- und Berufsschuhe (Auszug)
Die Zusatzanforderungen werden durch verschiedene Buchstaben gekennzeichnet, die sich auf den Schuhen bzw. deren Beschreibungen befinden.
E: Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
HI: Wärmeisolierung des Sohlenkomplexes
(HI1: Leistungsniveau der Wärmeisolierung des Sohlenkomplexes bei 150°/30 min.)
(HI3: Leistungsniveau der Wärmeisolierung des Sohlenkomplexes bei 250°/40 min.)
CI: Kälteisolierung des Sohlenkomplexes
WR: Wasserdichtheit der Schuhe
WRU: Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
HRO: Verhalten der Laufsohle gegenüber Kontaktwärme (300°)
M: Mittelfußschutz
AN: Knöchelschutz
FO: Kraftstoffbeständigkeit der Laufsohle
P: Durchtrittsicherheit der Sohle
DIN EN 15090:2012-04 Schuhe für die Feuerwehr
Zweck dieser Norm ist die Bereitstellung von Mindestanforderungen und Prüfverfahren für Schuhe für Feuerwehrleute, die für die Brandbekämpfung und damit verbundene Aktivitäten bestimmt sind. Eine Gefahrenanalyse sollte vorgenommen werden, um zu bestimmen, ob die Schuhe, die mit dieser Norm abgedeckt werden, für den vorgesehenen Gebrauch bei dem zu erwartenden Einsatz geeignet sind. Feuerwehrleute sollten angeleitet werden im Gebrauch, in der Pflege und der Wartung der Schuhe, die mit dieser Norm abgedeckt werden, eingeschlossen das Wissen um ihre Begrenztheit.
Typen von Feuerwehrschuhen
Feuerwehrschuhe unterscheidet man in zwei Typen.
Typ 1: Dieser Schuh ist für Außeneinsätze, Brand- und Waldbrandbekämpfung. Er bietet keinen Schutz gegen Durchtritt, keinen Zehenschutz und keinen Schutz gegen chemische Gefahren.
Typ 2: Dieser Schuh ist geeignet für sämtliche Brandbekämpfungs- und Rettungseinsätze, bei denen Schutz gegen Durchtritt und Zehenschutz benötigt wird. Der Schuh bietet keinen Schutz gegen chemische Gefahren.
Kennzeichnung von Schuhen für die Feuerwehr
Die Angaben des Typs und der Schutzfunktion von Schuhen für die Feuerwehr erfolgt in der rechten unteren Ecke des Piktogramms: Beispiel F2A
F: Grundanforderungen der DIN EN 15090
2: Typ 2 = Standardfeuerwehrstiefel
A: antistatisch